Alina Reh: „Ich hoffe in Glasgow auf ein schnelles Rennen“
  27.02.2019 •     Wettkampfsport , BW-Leichtathletik , Leistungssport , Top-News BW-Leichtathletik , WLV


Zwei 3.000-Meter-Rennen hat Alina Reh (SSV Ulm 1846) in dieser Hallensaison bisher bestritten. Zweimal lief die 21-Jährige Bestzeit. Mit ihrem Hausrekord von 8:43,72 Minuten liegt die Laichingerin auf Platz fünf der Meldeliste für die Hallen-EM an diesem Wochenende in Glasgow. Im Interview spricht sie über ihre Ziele für die EM-Entscheidung am Freitagabend (1. März), den erhofften Rennverlauf und die beiden Top-Favoritinnen auf den Titel.

 Alina Reh, am Freitag starten Sie bei der Hallen-EM in Glasgow über 3.000 Meter. Wie fühlen Sie sich vor der ersten großen Meisterschaft des Jahres?

Alina Reh: Ich bin schon ziemlich nervös und angespannt. Dieses Gefühl zieht sich irgendwie durch die ganze Hallensaison. Aber ich freue mich natürlich auf das Rennen. Vielleicht ist die Nervosität ja ein gutes Omen. Schließlich liefen die letzten Rennen ziemlich gut.

Vorläufe gibt es über 3.000 Meter der Frauen in Glasgow nicht, sondern es geht am Freitagabend um 22:40 Uhr deutscher Zeit gleich um die Medaillen. Hätten Sie gern einen Vorlauf „zum Einrollen“ gehabt?

Alina Reh: Darüber habe ich mir gar keine Gedanken gemacht. Ich nehme es einfach so, wie es kommt. Und dieses Mal geht es halt direkt zur Sache!

Mit Ihrer vor zehn Tagen bei der Hallen-DM in Leipzig aufgestellten Bestzeit von 8:43,72 Minuten liegen Sie auf Platz fünf der Meldeliste. Was rechnen Sie sich für Glasgow aus?

Alina Reh: Ja, von der Bestzeit her liege ich auf Platz fünf. Aber zwischen 8:43 und 8:48 Minuten tummeln sich sehr viele Läuferinnen. Da es ein Meisterschaftsrennen ist und es um die Plätze geht, ist die Bestzeit ohnehin nicht so relevant. Das macht es schwer, sich eine bestimmte Platzierung vorzunehmen. Ich bin gespannt auf den Rennverlauf. Wenn ich es mir aussuchen dürfte, würde ich mir ein schnelles Rennen wünschen, in dem nicht nur ich Führungsarbeit leisten muss. Im Ziel will ich einfach alles aus mir herausgeholt haben.

Könnten denn bei einem schnellen Rennen sogar die Medaillen in Reichweite kommen?

Alina Reh: Da müsste schon sehr viel gut laufen, nicht nur ich (lacht). Nein, dass ich um eine Medaille laufe, ist doch eher unwahrscheinlich und auch nicht mein Ziel. Ich will einfach aus dem Rennverlauf das Optimum herausholen.

Die britischen Fans drücken Laura Muir die Daumen. Die Titelverteidigerin hat in der Ausrichterstadt Glasgow ihr Studium der Tiermedizin absolviert und 2018 abgeschlossen. Ist die Europarekordlerin mit einer Bestzeit von 8:26,41 Minuten die Top-Favoritin?

Alina Reh: Laura Muir ist im Vorfeld starke Zeiten gelaufen. Aber trotz Heimvorteil würde ich sie nicht als uneingeschränkte Top-Favoritin bezeichnen. Ich bin mir sicher, dass es ihr Konstanze Klosterhalfen nicht leicht machen wird. Was Konstanze drauf hat, konnte man ja bei der Hallen-DM sehen.

Sie sprechen das Rennen in Leipzig an: Bei der Hallen-DM haben Sie 2.400 Meter lang quasi als „Edel-Hase“ Konstanze Klosterhalfen zum deutschen Rekord von 8:32,47 Minuten geführt. Wird Gold zwischen der Leverkusenerin und Laura Muir vergeben?

Alina Reh: Davon gehe ich aus. Klar kann es eine Überraschung geben. Aber momentan sehe ich keine Läuferin, die den beiden gefährlich werden könnte.

Sie selbst sind bei der Hallen-DM ebenfalls Bestzeit gelaufen und haben sich mit 8:43,72 Minuten auf Platz drei der ewigen deutschen Bestenliste geschoben. Wie lief Ihr Training seit dem starken Auftritt?

Alina Reh: Zwischen der Hallen-DM und der Hallen-EM liegen ja nur 13 Tage. So viel Zeit blieb also nicht. Aber ich denke, dass ich die knapp zwei Wochen gut genutzt habe und mein Trainer Jürgen Austin-Kerl die richtigen Reize gesetzt hat. Ich starte auf jeden Fall gut vorbereitet in Glasgow.

Kann es in einem schnellen Rennen am Freitag für Sie wieder Richtung Bestzeit gehen?

Alina Reh: Wenn alles optimal läuft vielleicht schon.

Quelle: leichtathletik.de

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