Laufen, Springen, Werfen beim 1. WLV Kongress Senioren & Wettkampf
  03.04.2022 •     WLV , Top-News WLV , Bildung , Senioren , BW-Leichtathletik , Bildung BW-Leichtathletik


Am Sonntag, 3. April feierte der WLV Kongress Senioren & Wettkampf seine Premiere in der Stuttgarter Molly-Schauffele-Halle. Rund 40 Seniorenwettkampfsportler:innen versammelten sich zu einem sportlichen Fortbildungstag.

Mit großer Freude eröffnete Anita Bayha-Zaiser den 1. WLV Kongress Senioren & Wettkampf. Die Leiterin des Fachausschusses Seniorenwettkampfsport im Württembergischen Leichtathletik-Verband war sichtlich angetan von der großen Beteiligung und wünschte sich eine jährliche Durchführung dieses Fortbildungskongresses speziell für Seniorenwettkampfsportler:innen und deren Trainer:innen.

Eine interessante Gesprächsrunde machte den Auftakt. Moderator Hartwig Vöhringer – seines Zeichens selbst noch aktiver Seniorensportler beim LAC Essingen – begrüßte zum einen Rebecca Dürr vom VfB Stuttgart sowie Adolf Appel von der TG Nürtingen. Dürr berichtete, dass sie erst mit 30 Jahren mit dem Leistungssport begonnen hat und nun vor wenigen Wochen in der W40 mit 5,87m im Weitsprung einen Deutschen Rekord aufgestellt hat. Die Ursachen für diese kontinuierliche Leistungssteigerung sieht die Versicherungskauffrau vor allem in der Umstellung im Krafttraining. Kein Maximalkrafttraining mehr, sondern nur noch Schnellkrafttraining. Außerdem ist bei 5-6 Trainingseinheiten pro Woche eine gute Planung bei einem Vollzeitjob notwendig: Arbeitsbeginn um 6Uhr morgens! Adolf Appel gehört inzwischen der Altersklasse M80 an und ist mit zahlreichen internationalen Titeln dekoriert. Für ein kurzes Raunen im Publikum sorgte er mit seiner Bestleistung von 140kg im Bankdrücken – jedoch stellte Moderator Vöhringer schnell die Verwechslung klar, dass es sich um die Beinpresse handelte. Dennoch sind 60kg Bankdrücken mit 81 Jahren sehr beeindruckend. In diesem Alter ist auch die Regeneration wichtig. „Täglich 8 Stunden Schlaf sind optimal für mich“ berichtet Appel und ergänzte „vor einem wichtigen Wettkampf mache eine Woche Pause“.

Im anschließenden ersten Praxis-Workshop brachte der erfahrene Trainer der LG Filder Peter Horzella die große Seniorengruppe richtig in Fahrt. Mit zahlreichen Dehn-, Beweglichkeits- und Kräftigungsübungen trieb es den Seniorensportler:innen die eine oder andere Schweißperle auf die Stirn.

Nach einer stärkenden Mittagspause ging es dann in die disziplinspezifischen Workshops. Zur Einleitung bedankte sich WLV-Bildungsreferent Rene Stauß bei den vier hochkarätigen Referent:innen, dass sie ihr großes Fachwissen an die Teilnehmenden weitergeben. Für das ausdauernde Laufen versammelte Axel Krippschock die Läufer-Gruppe um sich und berichtete in einem kurzweiligen Vortrag zum einen von seiner erfolgreichen Karriere, in der er unter anderem mit einer Bestzeit über 10.000 Meter von 27:57,68 Minuten glänzen konnte. Zum anderen brachte Krippschock aber seine Erfahrungswerte von seinem Training aber auch seiner Trainerkarriere mit Top-Läufer Karsten Eich mit ein und gab praxisnahe Tipps für die interessierten Teilnehmenden.

Die Sprung-Gruppe von Johannes Ferdinand freute sich über zahlreiche praktische Übungsformen für das tägliche Training. Neben den speziellen Kraft- und Sprungübungen zeigte er aber auch die wichtigsten Technikparameter im Sprung auf und schaffte so eine engmaschige Verknüpfung von Theorie und Praxis.

Birgit Keller gestaltete einen bewegungsreichen Wurf-Workshop in dem sie zunächst die allgemeinen Grundlagen erläuterte und dabei Medizinbälle und Gummibänder zum Einsatz brachte. Später ließ die erfolgreiche Seniorensportlerin die wissbegierigen Seniorenwettkampfsportler:innen auch von ihrem Erfahrungsschatz im Techniktraining teilhaben. So flogen Kugeln, Disken und Speerbälle durch die Molly-Schauffele-Halle und es wurde viel gefachsimpelt.

Einen sehr praxisnahen fachlichen Austausch gestaltete auch Tobias Unger. Der Deutsche Rekordhalter über 200 Meter erarbeitete zunächst mit seiner Gruppe die wichtigsten Parameter im Sprint und zeigte im Anschluss Trainingsformen auf, um diese Parameter individuell zu verbessern. Neben koordinativen Übungen und Beweglichkeitstraining konnte er auch für die Position im Startblock hilfreiche Ratschläge weitergeben.

Am Ende eines sportlichen Fortbildungstages zeigten sich alle Seniorenwettkampfsportler:innen zwar erschöpft aber glücklich über die gewonnenen Tipps und Erfahrungen. Sicherlich wird es auch im kommenden Jahr mit Laufen, Springen und Werfen beim zweiten WLV Kongress Senioren & Wettkampf weitergehen.


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